1945
Zerstörung und Neuanfang

Ein Bombenangriff zerstört große Teile des Verlagsgebäudes.

Im März 1945 werden große Teile des Verlagsgebäudes bei einem britischen Bombenangriff auf Gütersloh zerstört. Von 17 Druckmaschinen wird allerdings nur eine zerstört, so dass der Betrieb bald mit dem Druck von Bekanntmachungen sowie Schulbüchern im Auftrag der britischen Militärregierung wiederaufgenommen werden kann. Am 27. März 1946 erteilt die britische Militärregierung die Verlagslizenz, für die eine "einwandfreie politische Gesinnung" und "berufsspezifische Grundkenntnisse" nachgewiesen werden müssen. Schließlich sollen Bücher und Zeitschriften als Kulturträger bei der "Reeducation", der "Umerziehung" der Deutschen im demokratischen Sinne, eine wichtige Rolle spielen. Heinrich Mohn (1885-1955) verschweigt zunächst fördernde Mitgliedschaften in NS-Organisationen wie der SS und dem Bund Deutscher Mädel (BDM). Er muss die Führung an Reinhard Mohn (1921-2009) übergeben, der als Jahrgang 1921 unter die Jugendamnestie der Alliierten fällt. Fehlende "berufsspezifische Grundkenntnisse" sind für die Militärbehörde kein Problem, wie Reinhard Mohn im Jahr 1947 anmerkt: "Den englischen Stellen komme es nur darauf an, eine Persönlichkeit im Verlag zu haben, die für alle Vorkommnisse verantwortlich sei."

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