1930
Neue Vertriebsstrategien

Der Verlag setzt auf moderne Absatz- und Werbemethoden.

Parallel zum Einstieg in die Belletristik experimentiert Vertriebschef Fritz Wixforth (1897-1976) mit neuen Absatz- und Werbemethoden. Durch großformatige, farbige Plakate und Schaufensterarrangements für die belletristischen Werke rückt Bertelsmann sein Sortiment stärker in den Blickpunkt. Später kommen "Neuigkeitspakete", Romankassetten und Preisausschreiben hinzu. Die Romankassetten sind besonders für den Reise- und den Versandbuchhandel interessant, der die Bücher direkt zum Kunden bringt: Hier entstehen Kontakte, die für Bertelsmann ab den 1950er Jahren für die Entwicklung des Leserings große Bedeutung erlangen werden. Die theologische Produktion wird 1933 von der Belletristik im Herstellungsvolumen übertroffen. Heinrich Mohn (1885-1955) lädt Autoren zu einem Preisausschreiben ein, mit dem die preiswerte Reihe "Das Kleine Buch“ aus der Taufe gehoben werden soll. Diesen Versuch der Autorenakquisition sieht der C. Bertelsmann Verlag als kulturelle Tat: „Fassen Sie es bitte als einen Ruf zur Mitarbeit an der literarischen Gesundung unseres Volkes auf.“ "Das Kleine Buch" erscheint bis 1943, ihren inhaltlichen Schwerpunkt bilden Heimatdichtung, Historienromane und völkisch-nationale Sujets.

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