Der Rufer-Verlag wird im September 1943 stillgelegt.
Laut einer Verordnung der Reichsschrifttumskammer vom Mai 1939 müssen sich Verlage in Zukunft auf ihre konfessionelle Sparte konzentrieren - oder sie aufgeben. Bertelsmann erwirbt daraufhin das evangelische Verlagshaus Rufer in Wuppertal. Die Produktion des Rufer-Verlags ist von Anfang an durch die Bestimmungen der Papierbewirtschaftung stark eingeschränkt: Insgesamt lassen sich bis 1941 nur 74 Titel nachweisen - danach beschränkt sich der Verlag allein auf die Auslieferung alter Bestände. Erst zur Jahresmitte 1943, als etliche Verlagshäuser aufgrund der strikten Papierkontingentierung im Zuge der Mobilmachung geschlossen werden sollten, überträgt Heinrich Mohn den theologischen Zweig von C. Bertelsmann auf den Rufer-Verlag. So kann er die Gefahr für das Stammhaus - und damit für das gewinnträchtige belletristische Programm - zunächst abwenden. Die Schließung des Rufer-Verlags ist allerdings nur noch eine Frage der Zeit: Er wird zum September 1943 stillgelegt. Nach dem Krieg erscheint das religiöse Schrifttum des Hauses Bertelsmann erneut im Rufer-Verlag. Parallel wird unter dem Label "Carl Bertelsmann Verlag" die wissenschaftliche Theologie verlegt. Eine Umstrukturierung des Konzerns bringt 1959 die Zusammenführung der beiden Verlage zum "Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn".